«Ein Vorbild in der europäischen Theaterlandschaft: "Blickfelder" hat in seiner dritten Auflage 25 Gruppen und Einzelkünstler aus fünf europäischen Ländern nach Zürich gebracht. Wiederum hat das Interesse der Schulen alle Erwartungen übertroffen. Eine Bestnote stellen die ausländischen Gäste "Blickfelder" aus – der Qualität und der Theaterkultur seines jungen Publikums. (...) Die Erfolgsmeldungen waren abzusehen – und überraschen doch: das Festival hat zur Zürcher Schülerschaft eine Brücke geschlagen, über die während 15 Tagen 6000fach gegangen wurde; um 50 Prozent zugenommen hat das Interesse seitens der Schulen an der diesjährigen Programmation, deren verdientes, vorab im Ausland einhellig gelobtes Plus es ist: Internationalität und ein Angebotsspektrum, das sich an Interessenten eines unklassischen "Faust" (Ernst-Busch-Hochschule, Berlin) ebenso wendet wie an jene, die sich (noch) das Schicksal eines ungücklichen Krokodils (Puppentheater Waidspeicher, Erfurt) zu Herzen nehmen. Die Publikumslieblinge spielten und tanzten in der stets ausverkauften Gessnerallee: die junge Truppe aus den Pariser Banlieues, "Black Blanc Beur", die Berliner, die hochkonzentrierten Oberstufenschülern einen dreistündigen "Faust I" mit Erfolg zumuteten, die Münchener "Schauburg" mit ihrer Instant-Version von "Andorra"».

(NZZ, 27.3.94)